In der Reihe »Bücher gegen den Strom« präsentiert der Internet-Buchverlag einen hochpoetischen Dorfroman aus dem Bregenzerwald mit eigener Melodie. Der Autor schildert darin ein Dorf und seine bäuerlichen Bewohner, ihren Tagesablauf, ihr Brauchtum und ihre Gepflogenheiten.
Großes Thema des Romans ist die Liebe, die von Armut und Wohlstand mitbestimmt wird. Der arme Jos und der reiche Hans buhlen um eine junge Frau, die Magd Dorothee. Ihr Werben, Träumen und Sehnen ist eingebettet in enge familiäre Verstrickungen sowie in die Kontrollmechanismen der Amtskirche.
Herausgeber Wilhelm Ruprecht Frieling würdigt Romanautor Franz Michael Felder in einer Lebensskizze als Poet, Freigeist und Rebell. »Im Gegensatz zu konventionellen Trivialautoren, die sich ebenfalls des dörflichen Milieus annahmen und eine verklärte heile Welt darstellen wollen, schreibt Felder realistisch. Schon in der Beschreibung des Umgangs der reichen Bauern mit ihrem Gesinde, das sie gern “Gesindel” nennen, wird die kritische Haltung deutlich, die das vorliegende Werk auszeichnet«, heißt es in seiner Lebensskizze.
Felders vor rund 150 Jahren entstandenes Werk ist unverändert aktuell. Seine Dorfgeschichte darf hinsichtlich der beschriebenen sozialen Gegensätze und Ungerechtigkeiten als Gegenwartsroman gelesen werden. Das macht die vorliegende Lektüre spannend und bestätigt diejenigen, die sich um das literarische Vermächtnis eines der außergewöhnlichsten österreichischen Autoren mühen.
Wilhelm Ruprecht Frieling (Hrsg.)
REICH UND ARM. Eine Geschichte aus dem Bregenzerwald.
Von Franz Michael Felder
392 Seiten. Paperback € 14,80 / E-Book € 2,99
Stimmen zum Buch
“Reich und Arm” ist ein beeindruckendes Werk, das Geschichten aus dem echten Leben erzählt, dabei aber sprachlich anspruchsvoll elegant ist; nicht nur historisch Interessierte können hier bedenkenlos zugreifen, denn das Thema ist (leider) immer noch aktuell.
Ulrich Kretzler, Literaturzeitschrift.de